Globalisierung am Ende?!

Wie werden die Historiker in 500 Jahren über das beginnende 21. Jahrhundert schreiben?

Vielleicht so:

„Das zweite Mittelalter begann mit der Wiederkehr der Emotionen. Die Menschen wollten nicht mehr nach Begründungen suchen, nicht mehr abwägen und diskutieren, fast gleichzeitig verfiel weltweit die Gesprächskultur. Wie schon Jahrhunderte davor begannen die Menschen reflexhaft auf Bedrohungen zu reagieren und Glaubensgebäude zu verteidigen, egal wie falsch und fatal sie in ihren Auswirkungen waren. Die folgenden Kriege hätten den Planeten beinahe unbewohnbar gemacht.“

Oder so?

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Globalisierung: Das globale Gängeln

Globalisierung ist mehr als die Entwicklung, Produkte um den halben Weltball zu karren, bevor sie in anonymen Supermärkten verkauft werden. Und sie führt nicht nur zu kulturellem Einheitsbrei und billigen Massenprodukten. Sondern vor allem zu mehr Konkurrenz: „Globalisierung: Das globale Gängeln“ weiterlesen

„Fakten-Check Freihandel“ – Erstaunlich gut besuchte Veranstaltung im Evangelischen Bildungswerk

Kurzer Bericht des Abends (17.1.2016)

Am Dienstag kamen – durchaus überraschend – über 80 Gäste ins Evangelische Bildungswerk, um sich über den Stand der europäischer Freihandelsabkommen mit Kanada (CETA) und den USA (TTIP) zu informieren. Letztes Jahr waren noch hunderttausende dagegen auf die Straße gegangen, in letzter Zeit schien es da etwas ruhiger geworden zu sein. Aber das kann sich schnell wieder ändern. „„Fakten-Check Freihandel“ – Erstaunlich gut besuchte Veranstaltung im Evangelischen Bildungswerk“ weiterlesen

Die Fesseln des Freihandels

Außenansicht von mir in der Mittelbayerischen Zeitung, Montag, 16.1., hier mein Original (passend zur Veranstaltung im Evangelischen Bildungswerk heute, Dienstag abend um 19.30 mit Karl Bär zu CETA et. al.):

Faktencheck: Freihandel

Weder ist das Freihandelsabkommen mit den USA tot, noch das mit Kanada beschlossene Sache „Die Fesseln des Freihandels“ weiterlesen

Wir exportieren uns zu …

Aktuelle Meldung gestern: November 2016 – Deutschland exportiert Produkte für 108 Milliarden Euro, über 22 Milliarden Euro mehr als importiert wurden. Soviel wie nie zuvor – und ein Wachstum zum Vorjahresmonat von über 5 %. Auf’s Jahr gerechnet werden die Exporte über 1200 Mrd. Euro betragen, bei einem Überschuss von über 260 Mrd. Euro. „Wir exportieren uns zu …“ weiterlesen

Wirtschaft ohne Wachstum I

Die taz-Journalistin Ulrike Herrmann hat bei der Bundeszentrale für politische Bildung einen sehr schönen Text über die Fußangeln des Kapitalismus veröffentlicht, unter der Zwischenüberschrift „Kapitalismus ohne Wachstum?“ setzt sie sich mit Wachstumskritik auseinander. Zentrale These: Für Wachstumskritiker sei „Wirtschaft nur die Summe aller Unternehmen“, man müsse nur „von unten“ beginnen, alles vernünftig zu machen, und schon klappt das mit dem enkeltauglichen Wirtschaften. Die systemische Sicht fehle demnach, mir kommt das nicht so vor: Wo man sich auch mit diesen leider nicht sehr zahlreichen Menschen unterhält, die sich intensiv mit Alternativen zum herrschenden Wirtschaftsmodell auseinandersetzen, werden eigentlich immer systemische Zwänge bemüht, will man die Wachstumszwänge des Kapitalismus abschalten. Häufig ist es das Geld- oder Finanzsystem mit seinem Zwang zu (Zins-)Gewinnen. Leider viel seltener der für mich fundamentale Wachstumszwang: Konkurrenz. Wenn Unternehmen konkurrieren, müssen sie Innovationen hervorbringen und/oder billiger werden. Beides ermöglicht schlussendlich mehr Konsum – oder eben: Wachstum. Wollen wir einem gleichgewichtigen Wirtschaftssystem auch nur näher kommen, ist es unvermeidlich, Konkurrenzbeziehungen zu lockern: Weniger Freihandel, mehr Regulierungen, mehr regionale Märkte, mehr öffentliche Dienstleistungen. Wenn so einige Märkte zusammenbrechen, wäre das eher positiv: Private Altenpflege, private Krankenversicherung, private Energiekonzerne, die pseudo-private Bahn, und, und, und: Darf ruhig verwandelt werden in gemeinnützige Stiftungen, öffentliche Unternehmen, Genossenschaften oder anderen Unternehmensformen, die ihren Daseinszweck nicht in der Erwirtschaftung von Rendite sehen. Dann muss sich zwar noch lange nichts zum Besseren wandeln – doch erst dann wird es möglich, dass eine andere Kultur des Wirtschaftens überhaupt eine Chance hätte. Eine, bei der es darum geht, Probleme für die Menschen und die Gesellschaft zu lösen, und nicht in Rentabilitätsbetrachtungen und Innovationszyklen gefangen zu sein. (Das war vielleicht zu kurz und knapp, aber die Langversion kommt schon noch.)